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Tagesablauf einer 24-Stunden-Pflegekraft: Realistische Beispiele & rechtliche Arbeitszeiten

  • Autorenbild: Vanessa F.
    Vanessa F.
  • vor 4 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Der Begriff „24-Stunden-Pflege“ suggeriert oft, dass eine Betreuungskraft rund um die Uhr arbeitet. Doch das ist weder rechtlich zulässig noch menschenmöglich. Viele Angehörige fragen sich daher zu Recht: Wie sieht ein typischer Tag eigentlich aus? Wann hat die Kraft frei? Und wie wird die Nacht geregelt? Wir von viva24 sorgen für Transparenz und zeigen Ihnen anhand realistischer Beispiele, wie sich die Betreuung im Alltag gestaltet.


☝️ Das Wichtigste in Kürze


  • Keine Rund-um-die-Uhr-Arbeit: Die effektive Arbeitszeit beträgt im Schnitt ca. 8 Stunden pro Tag (ca. 40 Stunden/Woche).

  • Feste Pausenzeiten sind Pflicht: Eine zusammenhängende Freizeit von mindestens 2 Stunden am Tag sowie freie Tage müssen gewährt werden.

  • Rufbereitschaft vs. Arbeitszeit: Die Anwesenheit im Haus bedeutet Sicherheit, aber nicht ständige Aktivität.

  • Klarer Tagesplan hilft: Ein strukturierter Ablauf vermeidet Missverständnisse und Konflikte.


Steuerliche Absetzbarkeit der 24 Stunden Betreuung

📚 Inhalt


  • Hintergrund: „24 Stunden“ – Mythos und Realität

  • Arbeitsrecht & Pausen: Was ist erlaubt?

  • Der konkrete Tagesablauf: Ein Beispiel aus der Praxis

  • Was gehört zu den Aufgaben – und was nicht?

  • Fazit: Gute Planung schafft Harmonie

  • Häufige Fragen (FAQ)


Hintergrund: „24 Stunden“ – Mythos und Realität


Die Bezeichnung „24-Stunden-Pflege“ hat sich im Sprachgebrauch etabliert, weil die Betreuungskraft mit im Haushalt lebt (die sogenannte „häusliche Gemeinschaft“). Das bedeutet, dass im Notfall schnell jemand vor Ort ist. Es bedeutet jedoch nicht, dass die Kraft 24 Stunden am Stück wach und arbeitsbereit ist.

Sowohl das deutsche Arbeitszeitgesetz als auch die Entsenderichtlinien der EU setzen hier klare Grenzen zum Schutz der Arbeitnehmer. Eine seriöse Vermittlung, wie wir sie bei viva24 anbieten, achtet strikt auf die Einhaltung dieser Vorgaben, um rechtliche Risiken (Scheinselbstständigkeit, Ausbeutung) für Sie als Auftraggeber auszuschließen.


Arbeitsrecht & Pausen: Was ist erlaubt?


Damit das Zusammenleben harmonisch und legal abläuft, müssen gewisse Rahmenbedingungen eingehalten werden. Auch im Jahr 2025/2026 gelten folgende Grundsätze für entsendete Pflegekräfte aus Osteuropa:


  • Maximale Arbeitszeit: Die reine Arbeitszeit sollte durchschnittlich 8 Stunden pro Tag nicht überschreiten.

  • Ruhezeiten: Es muss eine tägliche Ruhezeit von mindestens 11 Stunden eingehalten werden.

  • Freizeit: Mindestens ein freier Nachmittag oder Tag pro Woche ist Standard. Tägliche Pausen (z. B. eine „Mittagspause“ von 2–3 Stunden) sind essenziell, damit die Kraft sich erholen kann.


Wichtig für Angehörige: In der Freizeit darf die Betreuungskraft das Haus verlassen. Sie steht in dieser Zeit nicht zur Verfügung. Hier müssen Angehörige oder ein Pflegedienst die Versorgungslücke abdecken.


Der konkrete Tagesablauf 24 Stunden Pflege: Ein Beispiel aus der Praxis


Wie lässt sich das in den Alltag integrieren? Hier ist ein typischer Tagesablauf für eine 24 Stunden Pflege bei einem Senioren mit Pflegegrad 3, der mobil eingeschränkt ist, aber keine ständige medizinische Überwachung benötigt.

Uhrzeit

Aktivität

Rolle der Betreuungskraft

07:30

Aufstehen

Unterstützung beim Aufstehen, Toilettengang, Körperpflege (Waschen/Duschen), Ankleiden.

08:30

Frühstück

Zubereitung des Frühstücks, ggf. Anreichen, Medikamentengabe erinnern.

09:30

Haushalt & Organisation

Aufräumen, Betten machen, Wäsche waschen oder kleiner Einkauf. Der Senior ruht oder hört Radio.

11:00

Aktivierung

Gemeinsamer kleiner Spaziergang, Gesellschaftsspiele oder Vorlesen.

12:00

Mittagessen

Zubereitung einer frischen Mahlzeit, gemeinsames Essen, Küche aufräumen.

13:00

Mittagspause (Freizeit)

Die Kraft zieht sich in ihr Zimmer zurück oder geht spazieren. Der Senior hält Mittagsruhe.

15:00

Nachmittag

Kaffee & Kuchen, leichte Hausarbeit oder Begleitung zu Terminen (z. B. Friseur).

18:00

Abendessen

Zubereitung des Abendbrots, Hilfe beim Essen.

19:00

Abendroutine

Hilfe beim Umziehen, Toilettengang, Vorbereitung für die Nacht.

20:00

Feierabend / Bereitschaft

Die Kraft hat Freizeit, ist aber im Haus (Rufbereitschaft für Notfälle).

Nachts

Nachtruhe

In der Regel durchschlafend. Bei gelegentlichen nächtlichen Einsätzen ist dies möglich.


Was gehört zu den Aufgaben – und was nicht?


Um Enttäuschungen zu vermeiden, ist eine klare Abgrenzung der Aufgaben wichtig. Die Betreuungskraft ist eine Unterstützung im Alltag, keine medizinische Fachkraft und keine Gärtnerin.


Das gehört zu den Aufgaben:

  • Grundpflege: Waschen, Duschen, An- und Auskleiden, Toilettengang.

  • Haushalt: Kochen, Putzen (Wohnbereich des Patienten & Gemeinschaftsräume), Wäsche, Einkaufen.

  • Aktivierung: Gespräche, Spaziergänge, Begleitung zum Arzt.

  • Mobilität: Transfer (z. B. Bett in Rollstuhl) – bei schweren Patienten nur mit Hilfsmitteln!


Das gehört NICHT zu den Aufgaben:

  • Medizinische Behandlungspflege: Wundversorgung, Insulinspritzen, Katheterwechsel (Das macht der ambulante Pflegedienst!).

  • Großputz: Fensterputzen im ganzen Haus, Keller entrümpeln, Gartenarbeit.


Fazit: Gute Planung schafft Harmonie


Ein strukturierter Tagesablauf gibt sowohl dem Pflegebedürftigen als auch der Betreuungskraft Sicherheit. Wenn Sie als Angehörige akzeptieren, dass auch die „24-Stunden-Kraft“ Pausen benötigt, um langfristig leistungsfähig und freundlich zu bleiben, steht einer erfolgreichen Betreuung nichts im Wege. Dank Plattformen wie viva24.de finden Sie Profile von Pflegekräften, deren Erfahrungen genau zu Ihrem gewünschten Tagesablauf passen.


Häufige Fragen (FAQ)


Was passiert, wenn mein Angehöriger nachts oft aufwacht? Wenn regelmäßige Nachteinsätze (mehr als 1-2 Mal pro Nacht) nötig sind, kann eine einzelne Kraft dies nicht leisten, da die gesetzlichen Ruhezeiten verletzt würden. In diesem Fall empfehlen wir eine Kombination mit einem ambulanten Pflegedienst für die Nacht oder (bei sehr hohem Aufwand) den Einsatz von zwei Kräften im Wechsel.


Darf die Pflegekraft am Wochenende frei machen? Ja, auch Pflegekräfte haben Anspruch auf freie Tage. Üblich ist eine Regelung, bei der z. B. ein Tag pro Woche oder zwei halbe Tage frei sind. Diese Zeiten müssen im Vorfeld besprochen werden, damit Angehörige die Vertretung übernehmen können.


Wer kontrolliert die Arbeitszeiten? In der häuslichen Pflege basiert viel auf Vertrauen. Wir empfehlen jedoch, zu Beginn einen groben Wochenplan schriftlich festzuhalten. Dies schützt beide Seiten vor falschen Erwartungen.


Muss ich für die Pause das Haus verlassen? Nein. Die Betreuungskraft verbringt ihre Pause oft im eigenen Zimmer. Wichtig ist nur, dass sie in dieser Zeit nicht gestört wird (außer im absoluten Notfall).


Tipp für Familien & Angehörige:


Sie sind unsicher, ob der Pflegebedarf Ihrer Eltern mit einer 24-Stunden-Kraft abgedeckt werden kann? Nutzen Sie unsere kostenlose Bedarfsanalyse. Wir erstellen gemeinsam mit Ihnen einen realistischen Plan.




 
 
 

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