Pflegegrad beantragen – Schritt-für-Schritt Anleitung für Angehörige
- Vanessa F.

- 31. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Ein Pflegegrad eröffnet wichtige Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung – von Pflegegeld über Sachleistungen bis zu Entlastungsbeträgen. Doch viele wissen nicht, wann und wie man einen Pflegegrad beantragt – oder verpassen wichtige Fristen und Fehler in der Begutachtung. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie richtig vorgehen, welche Hürden es geben kann und wie Angehörige und Betreuungskräfte optimal unterstützen.
☝️ Das Wichtigste in Kürze
Der Antrag auf Pflegegrad kann telefonisch, schriftlich oder online bei der zuständigen Pflegekasse gestellt werden.
Ab Antragstellung kann rückwirkend Leistung gelten – daher: Antrag so früh wie möglich stellen.
Wichtigste Schritte: Antrag einreichen → Begutachtung durch Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder Medicproof → Bescheid erhalten → ggf. Höherstufung.
Gut vorbereitet sein: Pflegetagebuch, Arztberichte & Alltagssituationen erhöhen die Chancen.
Kombination mit Betreuung rund um die Uhr (24-Stunden-Betreuung) sollte beim Antrag bedacht werden, um Leistungen optimal zu nutzen.

📚 Inhalt
Was bedeutet ein Pflegegrad?
Antragstellung: So geht’s beim Pflegegrad beantragen
Häufige Stolperfallen & wie Sie sie umgehen
Tipps für Angehörige & 24-Stunden-Betreuung
Fazit: Pflegegrad beantragen
Häufige Fragen (FAQ)
Was bedeutet ein Pflegegrad?
Ein Pflegegrad steht für die Einstufung einer Person, wie stark ihre Selbstständigkeit beeinträchtigt ist und wie viel Hilfe im Alltag benötigt wird. Die Pflegeversicherung unterscheidet fünf Pflegegrade (1–5), wobei höhere Grade mit mehr Leistungen verbunden sind.
Wann ist ein Pflegegrad sinnvoll?
Wenn jemand dauerhaft mindestens sechs Monate auf Hilfe im Alltag angewiesen ist (körperlich, geistig oder psychisch).
Wenn Tätigkeiten wie Mobilität, Haushaltsführung, Orientierung, kognitive Fähigkeiten nicht mehr eigenständig erfolgen können.
Wenn eine Betreuung durch Angehörige oder 24-Stunden-Betreuungskraft stattfindet oder geplant ist.
Antragstellung: So geht’s beim Pflegegrad beantragen
1. Schritt: Pflegekasse kontaktieren
Besprechen Sie mit Ihrer Pflegekasse, dass Sie einen Pflegegrad beantragen möchten. Das kann telefonisch, per E-Mail oder schriftlich erfolgen – z. B. mit dem Satz: „Ich beantrage Leistungen der Pflegeversicherung und bitte um Prüfung eines Pflegegrades.“
Der Tag der Kontaktaufnahme gilt als Antragstag – wichtig für Rückwirkungsfristen.
2. Schritt: Antrag einreichen
Viele Pflegekassen stellen Online-Formulare bereit.
Alternativ: formloser Brief oder Anruf reichen aus.
Achten Sie auf Nachweisbarkeit (z. B. Einschreiben oder Fax mit Sendebericht).
3. Schritt: Begutachtung durch den MDK/Medicproof
Nach Eingang des Antrags beauftragt die Pflegekasse den Gutachterdienst (z. B. MDK bei gesetzlichen Kassen, Medicproof bei privater Versicherung). Dieser kommt bei Ihnen zu Hause zur Begutachtung.
Bereiten Sie sich vor: Pflegetagebuch, Arztberichte, Fotos, Alltagssituationen dokumentieren.
4. Schritt: Bescheid erhalten
Sie bekommen einen schriftlichen Bescheid über die Entscheidung: Pflegegrad vergeben oder abgelehnt / niedriger eingestuft. Prüfen Sie ihn sorgfältig – insbesondere, ob Angaben korrekt sind.
5. Schritt: Leistungen nutzen & ggf. Höherstufung beantragen
Nach Bewilligung: Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Entlastungsbetrag etc.
Wenn sich Ihr Pflegebedarf erhöht hat: Höherstufung beantragen.
Auch bei Ablehnung: Widerspruch möglich.
Häufige Stolperfallen & wie Sie sie umgehen
Fehler | Wirkung | Tipps zur Vermeidung |
Antrag erst spät gestellt | Leistungen rückwirkend nur ab Antragstag | Antrag so früh wie möglich stellen |
Gutachten nicht vorbereitet | Untereinstufung in Pflegegrad | Pflegetagebuch führen, alle Berichte dokumentieren |
Leistungen alleine beantragt | Nicht alle Ansprüche genutzt | Lassen Sie sich von Pflegeberatungen unterstützen |
24-Stunden-Betreuung nicht berücksichtigt | Fehlende Kostenplanung | Betreuungskraft, Pflegegeld und Sachleistungen beim Antrag mitdenken |
Tipps für Angehörige & 24-Stunden-Betreuung
Bei 24-Stunden-Betreuung: Prüfen Sie die Kombination von Pflegegeld (falls Pflegegrad ≥ 2), Entlastungsbetrag und Sachleistungen.
Dokumentieren Sie regelmäßige Unterstützungsleistungen: z. B. Hilfe beim Aufstehen, Mobilität, Orientierung, Haushaltsführung – das stärkt Ihren Antrag.
Koordination: Betreuungskraft einbinden, Beratungsbesuche einplanen (Pflegegrad ≥2 erfordert Beratungseinsatz).
Planung: Sobald Pflegebedarf steigt – frühzeitig Antrag ggf. auf Höherstufung stellen, bevor Situation eskaliert.
Fazit: Pflegegrad beantragen
in Antrag auf Pflegegrad ist der zentrale Schritt, um Pflegebedürftigkeit finanziell und organisatorisch abzusichern – besonders für Familien mit häuslicher oder 24-Stunden-Betreuung. Mit frühzeitiger Antragstellung, sorgfältiger Dokumentation und Unterstützung durch Beratungsstellen erhöhen Sie Ihre Erfolgschancen erheblich.
➡️ Jetzt ist der Zeitpunkt, aktiv zu werden, bevor sich die Situation verschlechtert.
Häufige Fragen (FAQ)
Wer kann den Antrag stellen?
Die pflegebedürftige Person selbst oder eine bevollmächtigte Angehörige bzw. Betreuungskraft.
Welche Folgen hat ein positiver Bescheid?
Zugang zu Leistungen der Pflegeversicherung: Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Entlastungsbetrag, Pflegehilfsmittel etc.
Kann ich rückwirkend Leistungen erhalten?
Ja, ab dem Tag der Antragstellung, wenn Pflegebedürftigkeit schon vorher bestand. Daher früh stellen.
Was passiert bei Ablehnung?
Sie können Widerspruch einlegen und ggf. eine erneute Begutachtung verlangen oder nachweisen, dass sich die Situation verschlechtert hat.
Tipp für Familien & Angehörige:
e möchten wissen, wie Sie den Antrag auf Pflegegrad exakt in Kombination mit Ihrer 24-Stunden-Betreuungoptimieren können?
➡️ Lassen Sie sich kostenlos von viva24 beraten – wir helfen Ihnen Schritt für Schritt.







Kommentare