Die intensive und individuelle 24-Stunde-Pflege ist ein Betreuungsmodell, das es ermöglicht, dass Demenzerkrankze länger in ihrem vertrauten Zuhause bleiben können. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie bei Demenz 24-Stunden-Pflege funktioniert.
☝️ Das Wichtigste in Kürze
Die 24-Stunden-Betreuung ermöglicht es im vertrauten Heim betreut und gepflegt zu werden.
Speziell bei Demenzpatienten die nicht mehr alleine bleiben können ist die 24-Stunden-Pflege eine gute Wahl.
Die Kosten hängen vom Bedarf ab und liegen in der Regel zwischen 2990 und 3990 Brutto
Über den Pflegegrad kann der Eigenanteil an den Kosten stark reduziert werden
📚 Inhalt
Definition: Was ist 24-Stunden-Pflege
24-Stunden-Pflege bei Demenz
Aufgaben einer 24-Stunden-Pflege
Leistungen der Pflegeversicherung
Beispielrechnung der Kosten einer 24-Stunden-Pflege
24-Stunden-Pflege über viva24 buchen
Was ist 24-Stunden-Pflege?
Die 24-Stunden-Pflege ist ein besonders intensives Modell der Betreuung zu Hause, bei dem die 24-Stunden-Pflegekräfte im Haushalt der pflegebedürftigen Person leben und sie in allen Bereichen des Alltags unterstützen. Häufig handelt es sich dabei um geschultes Betreuungspersonal aus Osteuropa, vor allem aus Polen. Da diese Kräfte in der Regel keine examinierte Pflegeausbildung haben, wird dieses Modell fachlich korrekt als „Betreuung in häuslicher Gemeinschaft“ (BihG) bezeichnet.
(Quelle: BIVA Pflegeschutzbund)
Warum ist bei Demenz 24-Stunden-Pflege eine gute Entscheidung?
Die intensive und persönliche Betreuung im Rahmen der 24-Stunden ist in vielen Fällen die einzige Alternative zur stationären Pflege bei Demenz. Da die Betreuungskraft im Haushalt des Pflegebedürftigen lebt, ist dieser nie allein. Zwar ist die Betreuungskraft nicht rund um die Uhr im Dienst, jedoch stets vor Ort, um im Falle eines gesundheitlichen Notfalls schnell reagieren zu können. Das schafft gerade bei Demenzerkrankten Sicherheit, die Grundvoraussetzung für ein Verbleiben im eigenen Haushalt ist.
Die 24-Stunden-Pflege bietet eine intensivere und persönlichere Betreuung als jedes andere Pflegemodell. Durch das gemeinsame Leben im Haushalt kann ein enges Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Diese Stabilität ist gerade für Demenzerkrankte enorm wichtig.
Neben den qualitativen Vorteilen ist bei Demenz 24-Stunden-Pflege auch günstiger als eine Unterbringung in einer stationären Pflegeeinrichtung.
Vorteile bei Demenz durch 24-Stunden-Pflege:
dauerhafte Betreuung
Betreuung im vertrauten Zuhause
Individualität
viel Zeit
dauerhafte Bezugsperson
Hilfe bei alltäglichen Aufgaben
Entlastung für Angehörige
kostengünstiger als stationäre Pflege
Aufgaben in der 24-Stunden-Pflege
Die 24-Stunden-Pflege wird flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person abgestimmt. Geschulte Betreuungskräfte übernehmen hierbei Aufgaben im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen und unterstützen bei der Körperpflege.
So können beispielsweise folgende haushaltsnahe Dienstleistungen durch die Betreuungskraft übernommen werden:
Einkaufen & Kochen
Betten beziehen
Wäsche waschen & Bügeln
Aufräumen & Spülen
Staub wischen
Auch die Grundpflege gehört meist zur 24-Stunden-Pflege, darunter fallen Aufgaben wie:
Duschen & Baden
Toilettengang & Inkontinenz
Haare kämmen & rasieren
Zahn- & Nagelpflege
Lagern & im Bett waschen
Die 24-Stunden-Pflege bietet zusätzlich Raum für aktivierende Pflege. Die Betreuungskraft nimmt sich Zeit für gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Gesellschaftsspiele, anregende Gespräche oder Erinnerungsarbeit. Diese Art der Betreuung ist gerade für Demenzbetroffene von unschätzbarem Wert, um geistig so fit wie möglich zu bleiben und dem Fortschreiten der Krankheit im Rahmen der Möglichkeiten entgegenzuwirken.
Zu den Betreuungsaufgaben, die in der 24-Stunden-Pflege Raum finden, gehören beispielsweise:
An- & Auskleiden
Hilfe beim Aufstehen
Spazieren gehen
Begleitung zu Terminen
Freizeitaktivitäten
Auto fahren
Die konkreten Aufgaben, die Betreuungskräfte übernehmen, richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person. Da die 24-Stunden-Pflege überwiegend von sogenannten polnischen Betreuungskräften ohne pflegerische Ausbildung erbracht wird, müssen medizinische Tätigkeiten wie Blutdruckmessen oder Wundversorgung von ambulanten Pflegediensten durchgeführt werden.
24-Stunden-Pflege: Leistungen der Pflegeversicherung
Für Demenzerkrankte ab Pflegegrad 2 stehen mit dem Pflegegeld und den Budgets für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege mehrere Leistungen der Pflegeversicherung zur Verfügung, die zur Finanzierung der 24-Stunden-Pflege genutzt werden können. Darüber hinaus gibt es landesspezifische Zuschüsse und die Möglichkeit, Kosten steuerlich abzusetzen.
Leistungen der Pflegeversicherung
Ab Pflegegrad 2 können verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung genutzt werden, um bei Demenz eine 24-Stunden-Pflege zu finanzieren. Das Pflegegeld kann beispielsweise verwendet werden, um eine geschulte Betreuungskraft zu bezahlen. Zusätzlich stehen Mittel aus dem Budget für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege in Höhe von bis zu 3.539 Euro pro Jahr zur Verfügung, die ebenfalls für die Betreuung eingesetzt werden können (Quelle: Sozialgesetzbuch XI, Kapitel 4).
Bayerisches Landespflegegeld
In Bayern kann für die 24-Stunden-Pflege zusätzlich das Bayerische Landespflegegeld genutzt werden. Diese Leistung beträgt 1.000 Euro pro Jahr. Das Landespflegegeld muss beim Bayerischen Landesamt für Pflege beantragt werden. (Quelle: Bayerisches Landespflegegeldgesetz)
Steuerabzug
Kosten für die 24-Stunden-Betreuung, die die staatlichen Leistungen übersteigen, können steuerlich geltend gemacht werden. Dabei ist ein Abzug von bis zu 4.000 Euro pro Jahr möglich (Quelle: EStG § 35a).
Beispielrechnung
Betreuungskraft inkl. Anreise: 2990 €
Pflegegeld bei PG 3: 599 €
Verhinderungspflege*: 294 €
Steuervorteil**: 333 €
Landespflegegeld***: 83 €
Eigenanteil: 1681 €
* In Kombination mit Kurzzeitpflege 3539 € jährlich
** Rechnungen steuerlich absetzbar bis 4000 € jährlich
*** Bayerisches Landespflegegeld 1000 € jährlich
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